Mobile First: Der Schlüssel für gute Websites?

Es wird immer mehr darüber geredet, aber wofür steht eigentlich Mobile First, was verbirgt sich dahinter und ist es tatsächlich wichtig? Die Antworten auf diese Fragen und einen Einblick in die Welt von Mobile First bekommst du hier.

Die Entstehung von Mobile First

Von Beginn an haben sich die Webentwicklung sowie das Webdesign auf die Ausrichtung von Websites für stationäre Desktops konzentriert. Zunächst war das Design aufgrund niedriger Internet­geschwindigkeiten in den 1990er-Jahren noch relativ schlicht. Dies änderte sich über die Jahre, sodass Websites immer mehr Features bieten konnten.

Doch während sich die Internetzugänge Zuhause weiterentwickelten, entstand parallel dazu auch das mobile Internet. Nachdem die mobilen Datenverbindungen schneller geworden sind, wurde die mobile Internetnutzung immer populärer. So verwendeten beispielsweise in Deutschland im Jahr 2016 gut 80 Prozent der Internetuser auch ihr Smartphone zum Surfen.

Durch diese Parallelentwicklung müssen sich Designer und Web-Entwickler immer häufiger fragen, wie sie ihre Inhalte für mobile Endgeräte optimieren können. Aus diesen Überlegungen kam die Konsequenz der mobilen Optimierung. Dies legt die Vorgehensweise zugrunde, sich beim Design von Darstellung und der Bedienbarkeit einer Website zunächst an der mobilen Usability zu orientieren. Damit löste Mobile First den bisherigen Lösungsansatz des Responsive Designs ab.

Was ist Mobile First

Weil eine einheitliche Darstellung mobiler Webseiten nicht möglich war, entwickelte man ein dynamisches Design, welches seit etwa 2010 den Standard des mobil freundlichen Designs markiert, das Responsive Design. Mithilfe von Media Queries (Abfrage der Bildschirmgröße) werden einzelne Designelemente im CSS (Datei für die Definierung der Gestaltung) so gesteuert, dass sie sich je nach Skalierung der Browsergröße anpassen.

Ein Problem des Responsive Designs war, dass manche Seiten auf dem Smartphone im „Endlosmodus“ angezeigt wurden, der User musste also unendlich scrollen, um das Ende der Seite zu erreichen. Die Lösung bestand dann oft darin, das mobile Design zu entschlacken. Texte zu kürzen, Bilder und Grafiken auszublenden und ähnliche Maßnahmen. Darunter leidet aber oft die Usability, die man ursprünglich verbessern wollte, weil sie mobilen Nutzern nicht komplett zur Verfügung steht.

Aus dieser Problematik wurde das Prinzip Mobile First geboren. Hierbei werden die Prioritäten bei Design und Umsetzung andersherum gesetzt. Das Design und die Struktur einer Website orientiert sich an der Darstellung auf mobilen Endgeräten, allen voran Smartphones.

Bei diesem Ansatz sollten Designer folgende Überlegungen über die zukünftige Basis des Webdesigns machen:

  • Was ist der zentrale Aspekt meiner Seite?
  • Welche Elemente meiner Website sind für das Webdesign unbedingt nötig?
  • Welche Bereiche sollten unbedingt auf Desktops und mobilen Endgeräten funktionieren?
  • Für welche Bildschirmgröße sind meine Inhalte ausgelegt?

Bei der Konzeption einer Website beschränkt man sich somit auf das Wesentliche. Es wird nicht mehr als nötig programmiert und eingerichtet, um eine maximale Funktionalität für alle Endgeräte zu erzielen. Ideen für das Webdesign wird direkt in Smartphone-Bildschirmgröße skizziert und entworfen. Diese für das Smartphone optimierten Elemente werden auf der Homepage dann flächengreifender angeordnet.

Wer die Strategie des Mobile First verfolgt profitiert von vielen Vorteilen.
Google hat die Bedeutung von Mobile First nochmals verstärkt, seit der Suchmaschinenkonzern die Mobile Friendliness 2016 zum Rankingfaktor und später den mobilen Index zum primären Index gemacht hat. Statt der Desktopversion wird seitdem die mobile Webseitenversion gecrawlt. Crawling bezeichnet den Prozess, wenn der Googlebot die Website nach Inhalten durchsucht. Dabei werden wichtige Informationen gespeichert, die einen Rankingfaktor im Google Index ermitteln. Ein höherer Rankingfaktor erzielt eine bessere Platzierung in den Suchergebnissen.

Auch die Desktop Version profitiert von Mobile First. Man konzentriert seinen Content nur auf die wichtigsten Inhalte. Unwichtige und nicht für den User relevante Inhalte werden weggelassen.

Falls später weitere Funktionen hinzugefügt werden sollen, kann man dies problemlos tun.
Außerdem kann eine für mobile Endgeräte optimierte Seite aufgrund der schlanken Struktur leichter an neue Entwicklungen angepasst werden, als eine herkömmlich programmierte Website.

Fazit

Mobile First ist eine gute Vorgehensweise beim Planen und strukturieren eines Internetauftritts.Es hilft dabei, Hindernisse zu vermeiden und ermöglicht es einem damit eine grobe Struktur zu entwickeln. Es wird immer wichtiger seine Zielgruppe genauer zu kennen und zu wissen, welche Informationen ihnen zu welchem Zeitpunkt am interessantesten erscheinen oder weiterbringen.