Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es auch schon los. Wir wussten alle, dass sich „Sketchnotes“ aus „skizzieren und notieren“ zusammensetzt und dass man diese Technik zur bildlichen Festhaltung eines Vortrags nutzt. Aber wie zeichnet man nun diese „Sketchnotes“? Mit der Ankündigung „Sketchnotes kann jeder!“ steigerte Martje unsere Erwartungen an den Tag und an uns selbst.
Meine 10 Sketchnote-Facts des Tages
1. Du benötigst nur fünf Zeichen für deine Sketchnotes: Kreis, Dreieck, Viereck, Punkt, Strich. Alle anderen Formen ergeben sich daraus.
2. Es gibt nur eine einzige Regel: Du darfst nicht mit Bleistift vorzeichnen.
3. Aufbau und Bestandteile der Skechtnotes:
- Einteilung des Skizzenblatts entweder zeitlich (Beispiel: Der Vortragende spricht 30 Minuten) oder inhaltlich (Beispiel: Der Vortragende spricht von drei Themen).
- Um die Sketchnote setzt man mit einem dicken Stift einen Rahmen.
- Die Überschrift mit Redner und Datum platzierst du entweder auffällig mittig in der Sketchnote oder integrierst diese Infos im Rahmen.
- Deine eigene Signatur platzierst du rechts unten in der Ecke.
- Einige Sketchnoter skizzieren auch noch ein Porträt des Vortragenden. Das ist aber kein Muss.
4. Rahmen, Sprechblasen und Banner werden als Container bezeichnet und helfen dir bei der Gliederung des Inhalts.
5. Mit diesen sieben unterschiedlichen Schriftarten lässt sich der Inhalt abwechslungsreich gestalten und wichtige Infos gut hervorheben: eigene Handschrift, Großbuchstaben, Schreibschrift, Brush Lettering, Umrandungsschrift, überlagernde Umrandungsschrift und Monolinie.
6. Pfeile, Trenn- und Verbindungslinien schaffen Übersichtlichkeit.
7. Menschen bestehen nur aus Körper, Kopf, Armen und Beinen (mit Kartoffelhänden und -füßen). Auf Mimik und Gendering (z. B. durch Haare oder Accessoires) verzichten wir, wenn es sich nicht um eine spezielle Menschengruppe handelt. Denn schon sobald ein Strich eine leicht abgeänderte Position oder eine etwas andere Neigung hat, hat dies Auswirkungen auf die Mimik. Menschen in Aktion kannst du ganz einfach durch eine differenzierte Haltung von Körper, Armen und Beinen darstellen oder durch passende Gegenstände ergänzen.
8. Auch Tiere werden möglichst mit wenigen Strichen dargestellt. Bei komplizierten Tieren hilft dir die Bildersuche von Google.
Wir kommen zum Finale
9. Ein grauer Schatten verleiht deiner Sketchnote mehr Tiefe und macht sie interessanter. Weil wir immer davon ausgehen, dass die Sonne von oben links aus der Ecke scheint, skizzieren wir den Schatten immer rechts unten außen .
10. Durch Kolorieren gibst du deiner Sketchnote mehr Emotionen. Zusammenhänge werden so für den Betrachter leicht erkennbar und Inhalte kannst du einfach gruppieren. Die Koloration skizzierst du wie immer rechts unten innen. Eine Farbe genügt zur Koloration, sonst wird es zu bunt.
Zum Schluss kann ich nur sagen: „Danke, Martje, du hattest recht. Auch ohne zeichnerisches Talent habe ich in kurzer Zeit viele tolle Sketchnotes aufs Papier gebracht.“ Jetzt heißt es üben, üben, üben, damit ich auch in Zukunft schöne Sketchnotes für unsere Kunden umsetzen darf.